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Die Arbeit als Schulpferd



Als der Sommer vorbei war, zählte Ikarus zu den beliebtesten Pferden auf seinem Hof. Wenn viel Betrieb war, war Ikarus derjenige, der am meisten arbeiten musste. Man sah ihm an, dass er abends müde war, aber er beschwerte sich nie. Er machte seine Arbeit. Oder das, was die Menschen um ihn herum als seine Arbeit betrachteten. Er arbeitete manchmal sechs Stunden am Tag. Zwischen den Reitstunden musste er Kommandos kleiner Mädchen, Streichelergüsse und anderes über sich ergehen lassen. Selbst im Stall, in seiner Box ließ man ihm keine Ruhe, wollte ihn streicheln, verlangte dieses und jenes von ihm. Ikarus, geh darüber. Ikarus, komm mal her. Ikarus, gib Huf!
Erst nachts, wenn die Kinder schliefen oder mit anderen Dingen beschäftigt waren, konnte er durchatmen. Wenn wenigstens Doreike hier wäre, dachte er wohl manches Mal. Wie oft hatten sie auf der Weide nebeneinander gestanden. Oder im Stall. Sie hatte ihn immer verstanden. Wohin hatten sie sie wohl gebracht? Oft schlief er mit diesem Gedanken ein, den Anstrengungen des nächsten Tages entgegen.

Nach den Sommerferien hatte er etwas Zeit, sich zu erholen. Bis zu den Herbstferien. Dann kamen wieder einige Wochen schwerer Arbeit auf ihn zu.