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Was die Stellungen der Ohren ausdrücken

Anhand der Stellung der Pferdeohren kann man, auch wenn man noch ungeübt ist, bestimmte Grundstimmungen eines Pferdes erkennen. Deshalb lohnt es sich, diese wenigen Fakten einfach auswendig zu lernen. Man darf darüber natürlich nicht vergessen, daß die Ohren dem Pferd in erster Linie zum Hören dienen, und deshalb in die Richtung gedreht werden, in die das Pferd hören möchte.

  1. Die Ohren sind flach nach hinten angelegt, so daß sie kaum noch sichtbar sind.
    Diese Geste wird in den Büchern als Drohung beschrieben. Wenn man das Pferd nicht kennt, sollte man sich auch wirklich sehr in acht nehmen: Es könnte beißen oder treten!
    Pferde legen die Ohren auch an, wenn ihnen einfach etwas nicht paßt. Zeigen sie uns dazu aber ihre entblößten, v. a. auch die oberen Zähne (Mundwinkel sind dabei rund), dann ist die Drohung eindeutig! Eine Drohung bei nach hinten angelegten Ohren ist aber auch erkennbar, wenn die Nüstern ellipsenförmig nach hinten gezogen und/oder die Mundwinkel verkniffen und nach unten verzogen werden.

    Es gibt Pferde, die ihre Ohren fast immer nach hinten tragen. Hier ist es dann schwer, zu erkennen, wann es ihnen wirklich damit ernst ist. Im Gegenzug kann es aber passieren, daß die Ohren aus Neugierde gespitzt bleiben, so daß die Drohung nur an den Nüstern und den Mundwinkeln erkennbar ist.

  2. Beide Ohren sind gespitzt und nach vorn gedreht, d. h. die Öffnungen zeigen nach vorn.
    Das Pferd ist freundlich interessiert.

  3. Die Ohren stehen schräg nach außen (zur Seite).
    Das Pferd döst. Das ist insofern wichtig zu wissen, als daß so ein Pferd in diesem Moment seiner Umwelt sehr wenig bis keine Aufmerksamkeit entgegenbringt. Bevor man sich dem Pferd in dieser Situation nähert, ruft man es, bis man an seiner Reaktion eindeutig sieht, daß es uns bemerkt hat, und nicht erschrickt, wenn wir es z. B. plötzlich berühren. (Es könnte vor Schreck ausschlagen!)

  4. Die Ohren sind halb nach hinten und/oder nach außen gespitzt.
    Das könnte Angst ausdrücken. Wenn dazu noch der Schweif zwischen den Hinterbeinen eingeklemmt ist, ist Angst noch wahrscheinlicher das ausgedrückte Gefühl.

  5. Ohrenspiel: Die Ohren zeigen 'mal nach vorn, dann wieder nach hinten
    Das Pferd ist sehr aufmerksam. Beim Reiten zeigt das, daß das Pferd sowohl seiner Umwelt als auch dem Reiter gegenüber Aufmerksamkeit entgegen bringt. Das ist der Zustand, den man beim Reiten erreichen will, wenn dazu noch der Schweif locker hin und her pendelt.