Wie Tatan mir den Galoppp beibrachtePferde als LehrerAls erwachsener Späteinsteiger ist man vorsichtiger und hat mehr Angst, z. B. vor dem Galoppieren. Tatan wußte das. Er ist Traber und ein sehr guter Lehrer. Wenn wir nach der offiziellen Unterrichtsstunde noch ein wenig selbständig reiten durften, sind die anderen alle galoppiert. Wir sind hinter den anderen hergetrabt. Allerdings sind wir genauso schnell getrabt, wie die anderen galoppiert sind. Ohne Mühe. Irgendwann fing Tatan an, hin und wieder eine Art weichen Sprung einzubauen. Ich hatte keine Idee, was das ist. Wieder ein paar Tage später machte er das auch zweimal hintereinander, um dann wieder weiterzutraben, als müßte das so sein. Ich wußte immer noch nicht, was das ist und warum er das wohl macht. Auch noch nicht, als er das am Ende der nächsten Reitstunde dreimal hintereinander machte. Eines Tages meinte unsere Reitlehrerin, daß es Zeit für mich wäre, endlich einmal zu galoppieren. Diesmal gelang es mir nicht, das noch weiter hinauszuschieben. Also machte ich genau das, was mir die Reitlehrerin sagte, und Tatan galoppierte an. Ich grinste über das ganze Gesicht. Das kam mir vielleicht bekannt vor! Und ich wußte nun, daß Tatan in den vergangenen Reitstunden versucht hatte, mich auf das Galoppieren vorzubereiten, ohne daß es jemand bemerkt hatte. Nicht einmal ich selbst. |