Hufgesundheit
Obwohl die Hufe eines Pferdes ja "nur" aus Horn bestehen - genauso wie unsere Fingernägel - spielt die Hufgesundheit für das Pferd eine außerordentliche Rolle. Die vier Hufe mit ihrer relativ kleinen Auflagefläche tragen das gesamte Gewicht des Pferdes: einige hundert Kilogramm!
Bereits beim Auskratzen der Hufe können wir sehen, daß ihr Aufbau gar nicht so einfach ist. Sie sind komplexe Meisterwerke aus verschiedenen Materialien unterschiedlicher Härte und Elastizität. Sie tragen nicht nur das Gewicht des Pferdes, sondern ihr komplizierter Aufbau ermöglicht es ihm, aus dem Stand loszugaloppieren, zu springen oder weite Strecken zurückzulegen.
Jede Erkrankung der Hufe oder jede Störung der Stabilität oder Elastizität der Hufe können deshalb das Pferd stark beeinträchtigen. In seiner Beweglichkeit aber auch in seinem Wohlbefinden und seinem Sicherheitsgefühl.
Für uns Reiter ist es daher wichtig, den Hufen eines Pferdes besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Jedesmal beim Säubern der Hufe sollten wir jeden einzelnen Huf gleichzeitig auch genau inspizieren. Auch auf Veränderungen im Verhalten und im Gangbild des Pferdes sollten wir achten:
- Hat sich das Gangbild des Pferdes verändert?
- Sind Beschädigungen an den Hufen erkennbar?
- Fühlt sich ein Huf wärmer an als die anderen?
- Fühlen sich alle Hufe wärmer an als sonst?
- Tut sich das Pferd plötzlich schwer beim Geben eines Hufes?
- Geht es zähflüssiger vorwärts als sonst?
- Fallen ihm Übungen, bei denen die Hufe stärker belastet werden, schwerer als sonst?
Mit unserem Jungpferd Theodor hatten wir schon gute Fortschritte beim Longieren am Seil gemacht. Eines Tages merkte ich aber, daß er unsicher im Trab war. Es sah fast aus, als würde er vorn rechts ein wenig "ticken", also leicht lahmen. Auf der linken Hand zog er stärker nach außen als zuvor. An seinem Bein und seinem Huf konnte ich nichts Auffälliges entdecken. Ich stellte das Longieren zunächst ein.
Während der nächsten Tage wich Theo ein wenig aus, wenn ich den rechten Vorderhuf aufnehmen wollte.
Bald konnte man sehen, daß sich in Theo's rechtem Vorderhuf ein Riß gebildet hatte. Der wurde von Tag zu Tag größer. Ein großes Stück der seitlichen Trachtenwand war dabei, sich von übrigen Huf zu lösen.
Das führte bei Theo zu einem Gefühl der Unsicherheit und damit der Gangunsicherheit.
Nach dem Besuch des Schmieds ließ er sich wieder longieren wie davor.
Theo's rechter Vorderhuf vor und nach der Reparatur
Wichtig:
Hufe sind komplexe Meisterwerke aus verschiedenen Materialien unterschiedlicher Härte und Elastizität. Ihr komplizierter Aufbau ermöglicht es dem Pferd, zu galoppieren, zu springen oder weite Strecken zurückzulegen.
Erkrankungen oder Störungen der Stabilität der Hufe beeinträchtigen deshalb das Pferd stark.
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