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Weben

Was ist Weben?

Auch beim Weben handelt es sich um eine stereotype (also eine immer und immer wieder ausgeführte) Verhaltensstörung. Die Pferde stehen dabei und pendeln mit dem Kopf wiederholt hin und her. Dabei werden die Vorderbeine abwechselnd eingeknickt. Manchmal sind auch die Hinerbeine in die Bewegung mit einbezogen, so daß der Eindruck von Schritt auf der Stelle entsteht. Manche tun das langsam, andere schneller, z.B. einmal pro Sekunde. Bei manchen Pferden wurden bis zu 18000 Pendelbewegungen am Tag gezählt.

Wie entsteht diese Verhaltensstörung?

Generell vermutet man, daß auch hier eine genetische Disposition bestehen kann. In einigen Zuchtlinien tritt diese Stereotypie zehnmal häufiger auf als in anderen. Um das beurteilen zu können, müßte man untersuchen, unter welchen Haltungsbedingungen die Tiere dieser Zuchtlinien leben.

Als Auslöser des Webens kann ein einziges Initialtrauma ausreichen:
  • Absetzen von der Mutter
  • Ausbildungsbeginn
  • stressiger Transport
  • Umsetzen in eine neue Umgebung
Weben kommt besonders häufig vor bei:
  • Boxen- und Ständerhaltung
  • Verwendung nicht freßbarer Einstreu
  • unzureichender Bewegung
  • sozialer Isolation
Wenn man webende Pferde in ihrer Box beobachtet, drängt sich einem der Verdacht auf, daß es sich bei dieser Stereotypie um eine Ersatzhandlung gegen unzureichende Bewegungsmöglichkeiten handelt.

Was kann man gegen Weben tun?

Strafen sind - wie bei allen Stereotypien - nicht zielführend. Auch eine versuchte Lerntherapie scheitert. Durch das Aufhängen von Sandsäcken verhindert man eine zeitlang die Symptome; die Stereotypie wird sich aber recht bald in einen anderen Bereich verlagern. Stattdessen muß auch hier der erste Schritt der Therapie in einer drastischen Verbesserung der Haltungsbedingungen bestehen:
  • mehr Sozialkontakte
  • mehr Bewegung
  • Auslauf, Weidegang / Weidehaltung
  • ausrechend Rauhfutter
  • Beschäftigung mit dem Equiball