ElisaDer erste Eindruck"Vorsicht mit ihr, beim Putzen beißt sie...", wurde ich netterweise gewarnt, bevor ich sie das erste Mal putzen und vorbereiten wollte. Durch Tatan hatte ich ja bereits Erfahrung damit, und ich hatte vor allem aus eigenen Fehlern gelernt! Im Vergleich zu ihm empfand ich Elisa jedoch als harmloser. Es stimmt: sie versuchte gleich zu Beginn, mich zu beißen. Da ich das jedoch schon vorher wußte, lag mein linker Ellenbogen bereits parat: Mit ihm versperrte ich ihrem Kopf den Weg, ging einen Schritt auf sie zu und sagte mit erhobener Stimme: "Laß das sein!". Dann putzte ich weiter. Einige Male versuchte sie das dann noch, aber es wurde seltener. Ich gab ihr von Anfang an zu verstehen, daß ich das nicht dulden würde, und daß ich deswegen schon gar nicht mit dem Putzen aufhören würde.Trotzdem schaffte sie es später einmal, mich ihre Zähne in meinem Hintern spüren zu lassen. Natürlich spürte sie fast zeitgleich meine Hand. Aber ich hätte das insgesamt verhindern können, wenn ich sie im Auge behalten hätte. Das hatte ich jedoch nicht getan, wohl weil ich mich bereits zu sicher fühlte, da sie mich vorher bereits wochenlang nicht mehr zu beißen versucht hatte. Nicht anfassen!Elisa war 16 als ich das erste Mal mit ihr zu tun hatte. Sie stand früher direkt neben dem Stalldurchgang. Immer wenn Besucher da durchkamen, hatte Elisa deren Hände im Gesicht. "Oh, ein Pferd!" Genauso wie es Menschen gibt, die es für niedlich halten, kleinen Kindern in die Wangen zu kneifen, gibt es welche, die Pferden z. B. freundliche Nasenstüber verpassen, und auch sonst glauben, daß man mit Pferden besonders grob umgehen müsse. Elisa fing irgendwann an zu beißen, um zum Ausdruck zu bringen, daß ihr das nicht gefällt. Nun steht sie schon lange woanders, aber sie beißt leider immer noch, und will nicht im Gesicht angefaßt werden. Das habe ich respektiert, und sie halt am Rücken gestreichelt, solange sie das wollte. Wenn sie nicht mehr wollte, ging sie etwas zur Seite, und ich setzte mich ein wenig auf den Rand ihrer Futterwanne (ist stabil betoniert). Eines Tages, als außer uns niemand weiter im Stall war, schaute sie sich nach hinten um, als wenn sie dort etwas beobachtete. Ihren Kopf hielt sie dabei genau über meinen Händen und wartete. Ich nahm eine Hand langsam nach oben, und begann sie ganz vorsichtig im Gesicht zu streicheln. Nach vielleicht einer halben Minute nahm sie den Kopf wieder weg, und ich hörte damit auf. Ein paar Momente später versuchte sie das noch einmal: Wieder beobachtete sie hinter sich alles ganz genau, obwohl da nichts war. Wieder streichelte ich sie. Diesmal ließ sie das länger zu, bis jemand hereinkam. Dann riß sie den Kopf weg, und tat, als wäre nichts passiert. - Heute darf ich sie im Gesicht anfassen. Natürlich bin ich dabei immernoch sehr behutsam.ResuméeNachdem Elisa mich schon lange nicht mehr zu beißen versucht hatte, unterhielt ich mich mit einer anderen Reiterin über sie. Fazit: Elisa beißt noch.Wie ich als ein Reitschüler unter vielen ein Pferd behandle, hat offensichtlich erst einmal nur Auswirkungen auf mein Verhältnis zu ihm. |