NathanEr ist das größte Pferd im Stall, aber noch recht jung, 6 Jahre alt. Er benimmt sich häufig respektlos(?) Menschen gegenüber, steht nicht still beim Satteln und entzieht sich der Trense indem er seinen Kopf hochnimmt (und zwar sehr hoch!). Außerdem beißt er hin und wieder, und tritt Menschen häufig auf die Füße.Beim Reiten legt er dem Reiter einen beträchtlichen Anteil seines Gewichtes in die Hand. Insgesamt bin ich mir sicher, daß er das alles nicht böse meint; ich denke ihm ist lediglich der Unterschied zwischen Mensch und Pferd nicht ganz klar. Auch auf seinem Reiterhof gibt es einige mehr oder weniger kleine Mädchen, die dort mithelfen. Da dort die Reiter normalerweise ihre Pferde nicht selbst vorbereiten, machen dies oft auch die Mädchen. Schieb ab!Einmal habe ich beobachtet, wie eines der Mädchen ihm beim Putzen mehrfach auswich, wenn er sich ihr näherte. Vor dem Satteln und Trensen holte sie sich eine ihrer Freundinnen zu Hilfe. Zuerst schob Nathan das erste Mädchen mit seiner Nase gegen die Wand, daß sie nach Luft schnappte, das andere mit der Trense in der Hand schob er einfach zur Seite. Sie hatten keine Chance "gegen" ihn. Obwohl sie anfangs meine Hilfe ablehnten, griff ich nun doch ein, um weitere "Handgreiflichkeiten" zu verhindern. Fast demonstrativ ließ er sich von mir ohne jeglichen Widerstand die Trense in's Maul schieben und das Reithalfter überstreifen.Vier MinisEin anderes Mal bemühten sich in seiner Box vier der Mädchen mit vereinten Kräften, die Trense in sein Maul zu bekommen. Nathan wollte aber nicht. Ich war gerade dabei, mein Pferd zum Ausritt vorzubereiten, als eines der Mädchen mich um Hilfe bat. Als ich zu Nathans Box kam sah ich zwei der Mädchen, wie sie an der Wand der Box "Schutz" suchten, das dritte versuchte Nathan "festzuhalten", da er inzwischen völlig ohne Halfter war. Er stand bereits mit dem Kopf zur Tür. Als ich kam, sah er mich verzweifelt und entrüstet an: "Guck' dir das an! Die schicken mir vier Minis, von denen ich mir soetwas gefallen lassen soll. So eine Beleidigung!". Von dem Mädchen, das noch bei ihm stand, ließ ich mir das Reithalfter geben, und legte ihm die Zügel um den Hals. Dann bat ich die anderen Mädchen vor der Box zu warten. Während sie 'rausgingen, versuchte ich beruhigend zu ihm zu sprechen und legte schwer die Hand auf seinen Kopf. Dann ließ ich ihn sich herumdrehen, damit er wieder so stand wie immer, wenn er zum Reiten vorbereitet wurde. Ohne weitere Probleme zu machen, ließ er sich das Reithalfter überziehen.StolzIch glaube es gibt Pferde, deren Stolz einfach stärker ausgeprägt ist, als das bei anderen Pferden der Fall ist. Nathan gehört zu ihnen. Ich glaube nicht, daß es gut für die Mädchen ist, weiter an ihrem Ehrgeiz festzuhalten, Nathan "besiegen" zu wollen. Daß sie Angst haben, ist völlig normal. Schließlich ist Nathan wirklich sehr groß und dazu noch etwas temperamentvoller. Aber auch er sieht, daß sie Angst haben, und trotzdem versuchen sie, ihn zu kommandieren. Das paßt für ihn nicht zusammen! |