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"Tataanmeamitt!!"


Abteilungsreiten

... höre ich die Reitlehrerin - inzwischen schon leicht gereizt - rufen. Ich glaube, das geht in meine Richtung. Ja, klar, jetzt hab' ich's: mein Pferd heißt Tatan. Und ich soll "meamitt", also "mehr mitreiten", denn unser Abstand zum Vordermann ist schon wieder ziemlich groß. Ja, da hat sie Recht. - Na also, verstanden, reiten wir eben etwas mehr mit. -

Aber das Pferd will nicht. Ich frage die Reitlehrerin also zurück, wie ich das machen solle, denn das Pferd will nicht. Doch die hört mich nicht, denn sie ist schon wieder mit dem nächsten Pferd/Reitschüler beschäftigt: "Alex, Hacknruntafüßerann!", und "Roxana, Züglmeer-aufnehm'!" Macht nichts. Sie kann ja nicht immer nur auf mich achten. Warten wir eben, bis wir wieder in ihrer Nähe sind. Inzwischen probiere ich alles Mögliche, und habe fast den Eindruck, daß ich das Pferd zwischen meinen Schenkeln zerdrücke. Aber das Pferd will nicht. Wie mache ich denn das, mehr mitreiten, frage ich die Reitlehrerin erneut. Diesmal habe ich Glück: "Na verstärkt treiben. - Alex, Hacknrunta Füßerann!". - Ach so, treiben. Ja. Dann treibe ich und treibe. Und wie ich treibe! Den Schweiß treibt es mir unter dem Helm hervor. Aber das Pferd will nicht. "Tataanmeamitt!!"...

So ähnlich habe ich mich eine Zeit lang in den Reitstunden im Abteilungsreiten abgemüht. Völlig sinn- und erfolglos. Das Problem ist, daß erwachsene Reitanfänger offensichtlich völlig andere Hilfestellungen benötigen als Kinder. Fehlendes Körpergefühl und Unbeweglichkeit führen zu Verständnisproblemen und manchmal regelrecht zu Hilflosigkeit. Ich habe nicht gewußt, was "Treiben" genau ist, und konnte schon gar nicht spüren, wann ich treiben muß.
Es scheint besonders schwierig zu sein, Erwachsene zu unterrichten. Irgendwann hat die Reitlehrerin überhaupt nicht mehr auf meine Fragen reagiert. Es ging bergab mit meinen Fähigkeiten. Als ich nicht einmal mehr ein Pferd angaloppieren konnte, haben wir auf Drängen meiner Tochter den Reiterhof gewechselt. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Schließlich mußte ich ja "mein" Pferd zurücklassen!

In dieser Zeit habe ich sehr viele Bücher gekauft, Reitschulen, Pferde-Versteh-Bücher u. ä. Aber einige wichtige Dinge habe ich einfach nicht finden können. Anderes war bereits im Fach-Chinesisch "erklärt", so daß ich die Texte nur teilweise verstand. Die meisten Texte gehen nicht weit genug in die Tiefe, und lassen einen mit Andeutungen "im Regen stehen". Die wenigen Bücher, die mir wirklich weiter geholfen haben, finden Sie in der Literatur-/Link-Liste auf der letzten Seite dieses Themas "Pferde und Reiten".

Auf diesen Seiten versuche ich im Folgenden, solche Lücken nach meinem heutigen Verständnis zu füllen. Dabei bitte nicht vergessen: Ich bin ebenfalls noch beim Reitenlernen (man lernt sein ganzes Leben reiten).
Und auch hier gilt wieder: Das Grundwissen holen Sie sich aus der Standard-Literatur, denn dies hier ist keine komplette Reitschule. (Siehe Literatur-Hinweise!!)