Das Pferd läßt sich auf der Weide nicht einfangenDas Pferd weiß, daß es jetzt von den anderen Pferden entfernt werden soll, und daß Arbeit wartet. Dann könnte ich eine Handvoll Gras abreißen, mich einladend (!) zur Seite drehen, das Pferd nur noch aus dem Augenwinkel beobachten und weiter freundlich seinen Namen rufen und dabei die Hand mit dem Gras zeigen. Wenn es dann kommt, gebe ich ihm das Gras, greife unauffällig in's Halfter, hänge den Führstrick ein und streichle mein Pferd ausgiebig. Das nächste Mal geht es dann vielleicht schon leichter, weil das Pferd meine Anwesenheit auf der Weide erst einmal mit etwas Positivem verbindet. Eine gute Möglichkeit ist, das Pferd hin und wieder auf der Weide zu besuchen, ohne es daraufhin zur Arbeit mitzunehmen. Wenn man sein Pferd besucht, etwas streichelt und einfach wieder geht, verbindet es mit dem Anblick seines Reiters bald nicht mehr unbedingt die Arbeit. Außerdem sollte man dauerhaft daran arbeiten, daß das Putzen und die Reitstunde, also das Zusammensein von Pferd und Reiter, für beide nach und nach den Charakter eines Spiels anstatt ernster Arbeit annehmen. Siehe auch Verhalten - Spiel und Arbeit. Ein häufiger Fehler ist, auf das Pferd von vorn zuzugehen und ihm dabei in die Augen zu sehen. Befreundete Pferde nähern sich mehr von der Seite und vermeiden direkten Augenkontakt. Beim befreundeten Pferd angekommen beschnuppern sich beide und nehmen eine Position ein, die ihnen die gleiche Blickrichtung wie die des anderen Pferdes ermöglicht. Zu deutsch: Ich stelle mich also neben das Pferd und schaue in die gleiche Richtung. Meine Hand halte ich dem Pferd für ein paar Sekunden mit dem Handrücken zum Beschnuppern hin. Habe ich den Führstrick eingehakt, streichle ich das Pferd kurz auf seiner Stirn und gehe mit ihm los. Im Artikel Sprache - Annäherung an ein Pferd wurde beschrieben, wie man sich im pferdlichen Sinne "richtig" an ein solches annähert. |
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